Krankenhaus Waldfriede erhält Best-Practice-Auszeichnung für innovatives Projekt

6. November 2014

Die Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen (KTQ ®) hat zum ersten Mal die Auszeichnung KTQ ® Best Practice vergeben.
Mit der Initiative würdigt die KTQ-GmbH exzellente und innovative Projekte aus allen Teilen des Gesundheitswesens. Die Verleihung fand beim diesjährigen KTQ-Forum am 25.10.2014 in Berlin statt. 
Das Krankenhaus Waldfriede in Berlin-Zehlendorf erhielt eine Auszeichnung für sein Projekt "Angstfreies Krankenhaus". Der Leiter des Projekts, Dr. Michael Volland, und die Koordinatorin, Silke Richardt, nahmen die Urkunde durch den Vorsitzenden des KTQ-Gesellschafterausschusses, Dr. Bernd Metzinger, entgegen. Gemeinsam mit Vorstand Bernd Quoß stellte Dr. Volland das Konzept "Angstfreies Krankenhaus" dem interessierten Fachpublikum vor.


Ideengeber für das "Angstfreie Krankenhaus" waren Ärzte im Krankenhaus Waldfriede, die sich täglich mit den Ängsten ihrer Patienten konfrontiert sahen und die Grenzen bisheriger Strategien erkannten. Zur Lösung des Problems haben sie sich 2011 mit OP-Pflegekräften, Seelsorgern, einem Psychotherapeuten und Sozialarbeitern hausintern zu einer interdisziplinären Arbeitsgruppe (AG) zusammengefunden. Die AG entwickelte ein medizinisch-psychosoziales Konzept zum Abbau von Ängsten in der ambulanten Planungsphase einer OP. 

Im Februar 2013 konnte nach erfolgreicher Testphase mit dem "Angstfreien Krankenhaus" ein ganzheitlich orientiertes und fachgebietsübergreifendes Leistungsangebot für Patienten dauerhaft etabliert werden. Erste Auswertungen und die starke Nachfrage der Patienten bestätigen die Wichtigkeit des Projekts. 


Tatsächlich löst eine Operation oder der Aufenthalt in einem Krankenhaus bei den meisten Menschen ungeahnten Stress aus. Die Angst vor Komplikationen, dem Verlust der Selbstständigkeit oder der Missachtung der Intimsphäre spielen dabei ebenso eine Rolle wie die Angst, aus der Narkose nicht mehr aufzuwachen. Trotz erheblichen Bedarfs kommt die psychosoziale Vorbereitung auf einen Krankenhausaufenthalt oft zu kurz - nicht zuletzt aus Kostengründen. Sind Angebote vorhanden, verfolgen diese meist keinen fachübergreifenden Ansatz und können den Ängsten der Patienten so nur einseitig begegnen. Ermöglichen aber alle am Behandlungsverlauf Beteiligten dem Patienten, sein Bedürfnis nach Anteilnahme, Information und Einsicht in die Prozesse präoperativ zu erfüllen, nimmt seine Angst deutlich ab. 

Das Konzept "Angstfreies Krankenhaus" verleiht dem Krankenhaus Waldfriede in Bezug auf die psychosoziale Betreuung ein überregionales Alleinstellungsmerkmal und erhöht seine Attraktivität als medizinischer Dienstleister in Berlin und Umgebung. Mit dem Best-Practice-Projekt beteiligt sich das Krankenhaus Waldfriede am Austausch der medizinischen Einrichtungen untereinander und trägt zur Verbreitung innovativer Lösungsansätze bei. 


Auf der offiziellen Homepage der KTQ ® ist eine Poster-Präsentation des Projekts als Download verfügbar. 

28. Mai 2025
Gläubiger haben im gerichtlichen Abstimmungstermin dem Sanierungsplan des Krankenhauses einstimmig zugestimmt  Waldfriede wird mit allen acht Abteilungen und allen 700 Beschäftigten ohne Einschränkungen weitergeführt Vorstand, Restrukturierer der Sozietät Wellensiek sowie Berater von Consus Health haben Krankenhaus Waldfriede finanziell und operativ nachhaltig neu ausgerichtet Berlin, 28. Mai 2025 Die Gläubiger des Krankenhauses Waldfriede haben gestern den Sanierungsplan beim Amtsgericht Charlottenburg einstimmig angenommen. Das Gericht wird das Verfahren in Kürze aufheben. Bernd Quoß, Vorstand des Krankenhaus Waldfriede e.V., hat gemeinsam mit den Restrukturierern Christopher Seagon und Stefan Hofherr, beide Partner der bundesweit tätigen Sozietät Wellensiek, in den vergangenen Monaten umfangreich operativ und finanzwirtschaftlich wirkende Sanierungsmaßnahmen umgesetzt und so die exzellente medizinische Versorgungsqualität des Waldfriede für Berlin gesichert. Die 700 Beschäftigten des Krankenhaus Waldfriede bieten ihren Patientinnen und Patienten uneingeschränkt ambulante und stationäre Versorgung weiterhin auf höchstem medizinischem Niveau. „Wir haben die Abläufe in allen Abteilungen unseres Krankenhauses Waldfriede sehr genau unter die Lupe genommen und Maßnahmen ergriffen, die der Klinik bereits jetzt aber insbesondere langfristig weiterhelfen“, sagt Vorstand Quoß. Maßgeblich beigetragen zu diesem 2 Sanierungserfolg haben die rund 700 Mitarbeiter des Waldfriede, da sie die Sanierungsmaßnahmen bereits engagiert umsetzen. Zukünftig wird Quoß die ambulante Patientenversorgung in Waldfriede weiterentwickeln. „Die Ärzte führen immer häufiger Operationen ambulant durch“, erläutert der Vorstand. Hierfür wurde schon im Jahr 2021 ein extra dafür errichtetes ambulante-stationäres OP-Zentrum in Betrieb genommen. Diese Entwicklung wird aufgrund der gesetzlichen Vorgaben zur Vergütung medizinischer Versorgungsleistungen weiter zunehmen. Aber der Trend zu ambulanten Operationen hat Grenzen und Waldfriede verfügt über ein breites und qualitativ hochwertiges Angebot stationärer Leistungen. „Wir haben ein komplexes Leistungsspektrum und sind zum Beispiel bei der robotergestützten Chirurgie, die ausschließlich stationär durchgeführt wird, in Berlin weit vorne“, ergänzt Quoß. So werden in Waldfriede die zweitmeisten Darmkrebs- und Brustkrebsoperationen in der Hauptstadt durchgeführt. Waldfriede verfügt außerdem über die größte handchirurgische Abteilung in Deutschland. Im Bereich der Pankreaschirurgie liegt das Haus unter den Top 4 der Berliner Krankenhäuser und gehörtzu den wenigen Kliniken bundesweit, die diesen Eingriff robotergestützt durchführen, was ebenfalls zu einer hervorragenden medizinischen Qualität beiträgt. „Die hohe Qualität der medizinischen Versorgung war eine wichtige Basis für eine nachhaltige Sanierung des Krankenhauses Waldfriede“, erläutert der Generalbevollmächtigte Christopher Seagon. Das von den beiden Generalbevollmächtigten gemeinsam mit dem Krankenhaus und der beauftragten Beratungsgesellschaft Consus Health, unter Leitung von Marco Martin, erarbeitete und in wenigen Monaten umgesetzte Sanierungskonzept verband die finanzwirtschaftlichen Sanierungsmöglichkeiten eines Schutzschirmverfahrens mit der leistungswirtschaftlichen Sanierung. Unter anderem vermeidet das Krankenhaus bereits durch optimierte Prozessabläufe Leasingpersonal und damit unnötige Ausgaben. „Wir haben das interne System stärker an Leistungen orientiert“, erläutert Seagon weiter. Er sieht das Krankenhaus Waldfriede für die künftigen Aufgaben auch unter den Gesichtspunkten der Gesundheits- und Krankenhausreform gut gewappnet. „Das Schutzschirmverfahren ermöglichte den rechtssicheren Rahmen, um leistungswirtschaftliche Maßnahmen zu planen und auch umzusetzen. Damit konnten wir das Krankenhaus finanziell auf künftige Anforderungen vorbereiten und im Klinikbetrieb verschiedene Abläufe verbessern, mit denen wir Waldfriede zum Beispiel auf Entwicklungen in der Medizin angepasst haben“, so Seagon weiter. „Hierzu wurde das medizinische Leistungsspektrum geschärft, sowie die internen Prozessabläufe optimiert, so dass beispielsweise die OP-Kapazität erheblich erweitert werden konnte“, ergänzt Martin. Im Zuge der Neuaufstellung wurde auch die Position des ärztlichen Direktors neu besetzt. Diese wichtige Stelle hat nun der bereits zuvor im Krankenhaus Waldfriede als Chefarzt tätige Priv.-Doz. Dr. Martin Lautenbach übernommen. Die Pflegedienstleitung wird ebenso neu besetzt. Über das bisherige Verfahren Das Krankenhaus Waldfriede befindet sich seit Mitte Oktober 2024 in einem Schutzschirmverfahren und passt sich an die neue Marktsituation an. Der Klinikbetrieb wird seit Antragsstellung uneingeschränkt in allen Abteilungen mit rund 700 Beschäftigten durch den Vorstand und die Generalbevollmächtigten fortgeführt, die Patienten haben weiterhin sämtliche Behandlungen unter den höchsten Qualitätsstandards erhalten. Der Antrag war aus verschiedenen Gründen notwendig. Wesentlich waren die erheblichen Preissteigerungen vor allem in den Bereichen Energie, Unterhalt von Gebäuden und medizinischen Geräten und beim (Leasing-)Personal. Die Vergütung der medizinischen Leistung – vor allem über die Fallpauschalen, über die sich die Kliniken maßgeblich finanzieren – wurden zuvor nicht im erforderlichen Umfang angepasst. Zudem musste das Krankenhaus Waldfriede aufgrund seiner Leistungsentwicklung in den letzten zwölf Jahren rund 9 Millionen Euro an Patienteneinnahmen im Rahmen der Mehrleistungsabschläge wieder zurückzahlen, was zu einer zusätzlichen erheblichen Belastung führte. Das Schutzschirmverfahren wird wie üblich von einem Sachwalter begleitet. Das Gericht hat hierfür Herrn Rechtsanwalt Prof. Dr. Lucas Flöther eingesetzt. Mit Annahme des Insolvenzplans durch die Gläubiger, hebt das zuständige Amtsgericht das Schutzschirmverfahren nach Ablauf der üblichen Fristen in den kommenden Wochen auf. Über den Verein Krankenhaus Waldfriede e. V. Der Krankenhaus Waldfriede e.V. betreibt das „Krankenhaus Waldfriede“ mit Sitz im Berliner Stadtbezirk SteglitzZehlendorf. In dem 1920 gegründeten Krankenhaus werden jährlich ca. 15.000 Patienten stationär und 120.000 Patienten ambulant behandelt. Es ist Ausbildungszentrum für Robotik in der Pankreaschirurgie, europäisches Ausbildungszentrum für Operationstechniken in der Koloproktologie und als onkologisches Zentrum der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) sowie im Qualitätsmanagement nach DIN ISO 9001 zertifiziert. Das Krankenhaus Waldfriede erhält seit Jahren internationale und nationale Auszeichnungen für medizinische Leistungen. Die Handchirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie mit SAV-Zulassung der gewerblichen Berufsgenossenschaften und Schwerpunkt Rheumahandchirurgie ist durch die Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie zweimal mit dem Expertenzertifikat ausgezeichnet worden. Das Gesundheitsnetzwerk Waldfriede ist einer der größten Arbeitgeber und Ausbildungsbetriebe im Bezirk Berlin-Zehlendorf. Mehr Informationen: www.krankenhaus-waldfriede.de Über die Generalbevollmächtigten und die Sozietät Wellensiek Die vom Vorstand des Vereins Waldfriede e.V. berufenen Generalhandlungsbevollmächtigten Rechtsanwälte Christopher Seagon und Stefan Hofherr sind Partner der bundesweit tätigen Sozietät Wellensiek, eine auf Unternehmenssanierungen spezialisierte Partnergesellschaft. Die Partner der Kanzlei besitzen langjährige 4 Erfahrung in der Bewältigung von Krisen national und international tätiger Unternehmen. Die Kernkompetenz liegt in der Insolvenzverwaltung und der Krisenberatung. Weitere Schwerpunkte sind die Beratung der Organe von Gesellschaften und Treuhandlösungen für mittelständische und große Unternehmen. Mehr Informationen: www.wellensiek.com Pressekontakt Voskuhl Kommunikation Holger Voskuhl Rosenburgweg 73; 53115 Bonn Mobil: 0151 42 88 67 37 E-Mail: voskuhl@hvkom.de
Einladung
19. Mai 2025
Einladung zum CED SommerWorkshop 2025
7. Mai 2025
Am 6. Mai 2025 wurde im neu eröffneten hebammengeführten Kreißsaal des Krankenhauses Waldfriede das erste Baby geboren – ein kleiner Junge. Mutter und Kind sind wohlauf. Mit dem neuen Hebammen-Kreißsaal erhalten werdende Eltern eine zusätzliche Option für eine autarke und selbstbestimmte Geburt. Das Angebot ergänzt die traditionsreiche geburtshilfliche Versorgung des Krankenhauses um ein modernes, hebammenzentriertes Betreuungskonzept. 
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