Planetary Health-Menüs für unsere Krankenhäuser

28. Februar 2024

Johannesstift Diakonie Services und Krankenhaus Waldfriede stellen die gemeinsam für ihre Patient*innen entwickelte umweltgesunde Menülinie vor


Gesundes und leckeres Essen ist für alle Menschen wichtig. Vor allem in Krankenhäusern sollten schmackhafte und gesunde Speisen für eine schnelle Genesung der Patient*innen an der Tagesordnung sein.


Dass dies gelingen kann, zeigen die neuen Gerichte der Johannesstift Diakonie Services und des Krankenhauses Waldfriede, die auf Basis des Planetary Health-Konzeptes entwickelt wurden. Mit dem neuen Speiseplan wird eine Trendwende hin zu einer gesunden, leckeren und dennoch finanzierbaren Ernährung für Krankenhäuser eingeleitet.


Zu den mit den neuen Gerichten versorgten Häusern gehören in Berlin das Krankenhaus Waldfriede, das Evangelische Waldkrankenhaus Spandau, das Martin Luther Krankenhaus, das Evangelische Krankenhaus Hubertus, die Evangelische Elisabeth Klinik, die Evangelische Lungenklinik, das Wichernkrankenhaus, das EGZB und in Lutherstadt Wittenberg das Evangelische Krankenhaus Paul Gerhardt Stift.


Mehr pflanzliche, weniger tierische Produkte

Das Besondere an den neuen Menüs: Die Gerichte tun nicht nur den Menschen gut, sondern sind auch noch nachhaltig für unseren Planeten.


Denn die Ernährungsexpertinnen der Johannesstift Diakonie und des Krankenhauses Waldfriede orientierten sich bei der Entwicklung der Menüs am Ernährungsplan der sogenannten Planetary Health Diet, der 2019 von der EAT-Lancet-Kommission entwickelt wurde. Den 37 internationalen Wissenschaftler*innen verschiedener Disziplinen ging es darum, gesunde Ernährung für alle Menschen mit einem gesunden Planeten und den vorhandenen landwirtschaftlichen Ressourcen in Einklang zu bringen: Vor allem Gemüse, Obst und pflanzliche Produkte stehen auf dem Speiseplan. Zucker gibt es deutlich seltener und Fisch wird in moderaten Mengen angeboten. Die Reduktion von Lebensmitteln tierischen Ursprungs wie Milch, Eier und Fleisch ist bei den neuen Menüs besonders im Fokus. Denn der Durchschnittsdeutsche isst 145 Gramm Fleisch pro Tag. Die Johannesstift Diakonie Services wollen das in ihrer Küche deutlich reduzieren. Von den aktuell 104 Gramm pro Tag und Person möchten sie bis Ende 2024 auf 85 Gramm pro Tag kommen. 


Janina Briese, Bereichsleitung Catering Johannesstift Diakonie: „Wir essen nur so viel, wie die Erde uns auch gibt. Unsere Großeltern kannten das von früher. Fleisch war damals ein Privileg. Und da müssen auch wir heute wieder hinkommen.“


Die Gründe für die neue bunte, leckere, frische, kreative und gesunde Linie liegen auf der Hand:


Janina Briese: „Nachhaltigkeit geht uns alle an. Wenn nicht wir als Gesundheitsversorger da ein Vorbild sind, wer dann? Die Johannesstift Diakonie hat sich der Nachhaltigkeit verpflichtet und viele verschiedene Projekte über alle Bereiche entwickelt - auch im Rahmen der Speisenversorgung unserer Mitarbeitenden und Kund*innen, egal ob Patient*in, Bewohner*in oder Gast. Maßnahmen sind neben den Planetary Health-Menüs für unsere Krankenhäuser auch eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der C&C-Küche, immer mehr vegetarische Gerichte, Abfallverringerung, Mehrweggeschirr bei den ToGo-Angeboten in unseren Cafeterien und auch die geplante Energierückgewinnung mit Lebensmittelresten in einer Biogasanlage.“


Amelie Kahl, Leitung Ernährungsteam Krankenhaus Waldfriede: „Wir als Krankenhaus Waldfriede fühlen uns gegenüber unseren Patient*innen aber auch der Erde, als Schöpfungswerk Gottes, in der Verantwortung, eine Ernährung anzubieten, die die Gesundheit von Mensch und Natur fördert. Unsere Gemeinschaftsverpflegung bietet den Patient*innen eine niederschwellige Möglichkeit, neue und vegetarische Gerichte auszuprobieren und somit Inspiration für eine nachhaltige Ernährung auch zu Hause zu erhalten. Aus diesem Grund haben wir die Planetary Health-Mittagslinie zusätzlich mit einem Planetary Health-Frühstück und -Abendessen ergänzt. Die Patient*innen können sich so einen kompletten Tag lang nach aktuellsten Ernährungsempfehlungen versorgen lassen.“


Die neue Ernährungsform in den Krankenhäusern der Johannesstift Diakonie und im Krankenhaus Waldfriede hat dabei eine besondere Tragweite:


Sabine Köchling, Geschäftsführung der Johannesstift Diakonie Services: „Über Nachhaltigkeit wurde ja schon immer viel gesprochen und auch in Berlin gab es schon viele nachhaltige Ansätze. Gemeinsam mit dem Krankenhaus Waldfriede wollten wir jetzt auch etwas tun.“

Bernd Quoß, Vorstand Krankenhaus Waldfriede: „Persönlich hatte ich erst Vorbehalte gegen eine Großküche, aber Frau Köchling und Frau Briese haben mich sehr schnell überzeugt, dass sie auch vegetarisch kochen und vegan auf einer gesunden Ernährungslinie sind. Und da sind sie bei mir offene Türen eingerannt und seitdem arbeiten wir und denken hier sehr gut im Sinne einer guten Menülinie zusammen.“


Die Nachhaltigkeit ist dabei eines der zentralen Handlungsfelder der Johannesstift Diakonie, wie auch Vorstand Andreas Mörsberger erläutert: „Das über allem stehende Ziel ist es, den CO2-Ausstoß deutlich zu reduzieren. Wir wollen spätestens 2045 klimaneutral sein und das ist eine ganz große Aufgabe.“


Sie wollen mehr erfahren? Hier geht es zum Interview mit den Ernährungsexpert*innen Janina Briese und Amelie Kahl: https://youtu.be/NvqCWJKieE0

Eine Gruppe von Menschen steht vor einer Wand mit der Aufschrift „kerngesund“

v.l.n.r. Andreas Mörsberger, Janina Briese, Sabine Köchling, Bernd Quoß

28. Mai 2025
Gläubiger haben im gerichtlichen Abstimmungstermin dem Sanierungsplan des Krankenhauses einstimmig zugestimmt  Waldfriede wird mit allen acht Abteilungen und allen 700 Beschäftigten ohne Einschränkungen weitergeführt Vorstand, Restrukturierer der Sozietät Wellensiek sowie Berater von Consus Health haben Krankenhaus Waldfriede finanziell und operativ nachhaltig neu ausgerichtet Berlin, 28. Mai 2025 Die Gläubiger des Krankenhauses Waldfriede haben gestern den Sanierungsplan beim Amtsgericht Charlottenburg einstimmig angenommen. Das Gericht wird das Verfahren in Kürze aufheben. Bernd Quoß, Vorstand des Krankenhaus Waldfriede e.V., hat gemeinsam mit den Restrukturierern Christopher Seagon und Stefan Hofherr, beide Partner der bundesweit tätigen Sozietät Wellensiek, in den vergangenen Monaten umfangreich operativ und finanzwirtschaftlich wirkende Sanierungsmaßnahmen umgesetzt und so die exzellente medizinische Versorgungsqualität des Waldfriede für Berlin gesichert. Die 700 Beschäftigten des Krankenhaus Waldfriede bieten ihren Patientinnen und Patienten uneingeschränkt ambulante und stationäre Versorgung weiterhin auf höchstem medizinischem Niveau. „Wir haben die Abläufe in allen Abteilungen unseres Krankenhauses Waldfriede sehr genau unter die Lupe genommen und Maßnahmen ergriffen, die der Klinik bereits jetzt aber insbesondere langfristig weiterhelfen“, sagt Vorstand Quoß. Maßgeblich beigetragen zu diesem 2 Sanierungserfolg haben die rund 700 Mitarbeiter des Waldfriede, da sie die Sanierungsmaßnahmen bereits engagiert umsetzen. Zukünftig wird Quoß die ambulante Patientenversorgung in Waldfriede weiterentwickeln. „Die Ärzte führen immer häufiger Operationen ambulant durch“, erläutert der Vorstand. Hierfür wurde schon im Jahr 2021 ein extra dafür errichtetes ambulante-stationäres OP-Zentrum in Betrieb genommen. Diese Entwicklung wird aufgrund der gesetzlichen Vorgaben zur Vergütung medizinischer Versorgungsleistungen weiter zunehmen. Aber der Trend zu ambulanten Operationen hat Grenzen und Waldfriede verfügt über ein breites und qualitativ hochwertiges Angebot stationärer Leistungen. „Wir haben ein komplexes Leistungsspektrum und sind zum Beispiel bei der robotergestützten Chirurgie, die ausschließlich stationär durchgeführt wird, in Berlin weit vorne“, ergänzt Quoß. So werden in Waldfriede die zweitmeisten Darmkrebs- und Brustkrebsoperationen in der Hauptstadt durchgeführt. Waldfriede verfügt außerdem über die größte handchirurgische Abteilung in Deutschland. Im Bereich der Pankreaschirurgie liegt das Haus unter den Top 4 der Berliner Krankenhäuser und gehörtzu den wenigen Kliniken bundesweit, die diesen Eingriff robotergestützt durchführen, was ebenfalls zu einer hervorragenden medizinischen Qualität beiträgt. „Die hohe Qualität der medizinischen Versorgung war eine wichtige Basis für eine nachhaltige Sanierung des Krankenhauses Waldfriede“, erläutert der Generalbevollmächtigte Christopher Seagon. Das von den beiden Generalbevollmächtigten gemeinsam mit dem Krankenhaus und der beauftragten Beratungsgesellschaft Consus Health, unter Leitung von Marco Martin, erarbeitete und in wenigen Monaten umgesetzte Sanierungskonzept verband die finanzwirtschaftlichen Sanierungsmöglichkeiten eines Schutzschirmverfahrens mit der leistungswirtschaftlichen Sanierung. Unter anderem vermeidet das Krankenhaus bereits durch optimierte Prozessabläufe Leasingpersonal und damit unnötige Ausgaben. „Wir haben das interne System stärker an Leistungen orientiert“, erläutert Seagon weiter. Er sieht das Krankenhaus Waldfriede für die künftigen Aufgaben auch unter den Gesichtspunkten der Gesundheits- und Krankenhausreform gut gewappnet. „Das Schutzschirmverfahren ermöglichte den rechtssicheren Rahmen, um leistungswirtschaftliche Maßnahmen zu planen und auch umzusetzen. Damit konnten wir das Krankenhaus finanziell auf künftige Anforderungen vorbereiten und im Klinikbetrieb verschiedene Abläufe verbessern, mit denen wir Waldfriede zum Beispiel auf Entwicklungen in der Medizin angepasst haben“, so Seagon weiter. „Hierzu wurde das medizinische Leistungsspektrum geschärft, sowie die internen Prozessabläufe optimiert, so dass beispielsweise die OP-Kapazität erheblich erweitert werden konnte“, ergänzt Martin. Im Zuge der Neuaufstellung wurde auch die Position des ärztlichen Direktors neu besetzt. Diese wichtige Stelle hat nun der bereits zuvor im Krankenhaus Waldfriede als Chefarzt tätige Priv.-Doz. Dr. Martin Lautenbach übernommen. Die Pflegedienstleitung wird ebenso neu besetzt. Über das bisherige Verfahren Das Krankenhaus Waldfriede befindet sich seit Mitte Oktober 2024 in einem Schutzschirmverfahren und passt sich an die neue Marktsituation an. Der Klinikbetrieb wird seit Antragsstellung uneingeschränkt in allen Abteilungen mit rund 700 Beschäftigten durch den Vorstand und die Generalbevollmächtigten fortgeführt, die Patienten haben weiterhin sämtliche Behandlungen unter den höchsten Qualitätsstandards erhalten. Der Antrag war aus verschiedenen Gründen notwendig. Wesentlich waren die erheblichen Preissteigerungen vor allem in den Bereichen Energie, Unterhalt von Gebäuden und medizinischen Geräten und beim (Leasing-)Personal. Die Vergütung der medizinischen Leistung – vor allem über die Fallpauschalen, über die sich die Kliniken maßgeblich finanzieren – wurden zuvor nicht im erforderlichen Umfang angepasst. Zudem musste das Krankenhaus Waldfriede aufgrund seiner Leistungsentwicklung in den letzten zwölf Jahren rund 9 Millionen Euro an Patienteneinnahmen im Rahmen der Mehrleistungsabschläge wieder zurückzahlen, was zu einer zusätzlichen erheblichen Belastung führte. Das Schutzschirmverfahren wird wie üblich von einem Sachwalter begleitet. Das Gericht hat hierfür Herrn Rechtsanwalt Prof. Dr. Lucas Flöther eingesetzt. Mit Annahme des Insolvenzplans durch die Gläubiger, hebt das zuständige Amtsgericht das Schutzschirmverfahren nach Ablauf der üblichen Fristen in den kommenden Wochen auf. Über den Verein Krankenhaus Waldfriede e. V. Der Krankenhaus Waldfriede e.V. betreibt das „Krankenhaus Waldfriede“ mit Sitz im Berliner Stadtbezirk SteglitzZehlendorf. In dem 1920 gegründeten Krankenhaus werden jährlich ca. 15.000 Patienten stationär und 120.000 Patienten ambulant behandelt. Es ist Ausbildungszentrum für Robotik in der Pankreaschirurgie, europäisches Ausbildungszentrum für Operationstechniken in der Koloproktologie und als onkologisches Zentrum der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) sowie im Qualitätsmanagement nach DIN ISO 9001 zertifiziert. Das Krankenhaus Waldfriede erhält seit Jahren internationale und nationale Auszeichnungen für medizinische Leistungen. Die Handchirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie mit SAV-Zulassung der gewerblichen Berufsgenossenschaften und Schwerpunkt Rheumahandchirurgie ist durch die Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie zweimal mit dem Expertenzertifikat ausgezeichnet worden. Das Gesundheitsnetzwerk Waldfriede ist einer der größten Arbeitgeber und Ausbildungsbetriebe im Bezirk Berlin-Zehlendorf. Mehr Informationen: www.krankenhaus-waldfriede.de Über die Generalbevollmächtigten und die Sozietät Wellensiek Die vom Vorstand des Vereins Waldfriede e.V. berufenen Generalhandlungsbevollmächtigten Rechtsanwälte Christopher Seagon und Stefan Hofherr sind Partner der bundesweit tätigen Sozietät Wellensiek, eine auf Unternehmenssanierungen spezialisierte Partnergesellschaft. Die Partner der Kanzlei besitzen langjährige 4 Erfahrung in der Bewältigung von Krisen national und international tätiger Unternehmen. Die Kernkompetenz liegt in der Insolvenzverwaltung und der Krisenberatung. Weitere Schwerpunkte sind die Beratung der Organe von Gesellschaften und Treuhandlösungen für mittelständische und große Unternehmen. Mehr Informationen: www.wellensiek.com Pressekontakt Voskuhl Kommunikation Holger Voskuhl Rosenburgweg 73; 53115 Bonn Mobil: 0151 42 88 67 37 E-Mail: voskuhl@hvkom.de
Einladung
19. Mai 2025
Einladung zum CED SommerWorkshop 2025
7. Mai 2025
Am 6. Mai 2025 wurde im neu eröffneten hebammengeführten Kreißsaal des Krankenhauses Waldfriede das erste Baby geboren – ein kleiner Junge. Mutter und Kind sind wohlauf. Mit dem neuen Hebammen-Kreißsaal erhalten werdende Eltern eine zusätzliche Option für eine autarke und selbstbestimmte Geburt. Das Angebot ergänzt die traditionsreiche geburtshilfliche Versorgung des Krankenhauses um ein modernes, hebammenzentriertes Betreuungskonzept. 
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