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      "Desert Flower Center" Waldfriede

      1. Juli 2013

      FGM. Diese Abkürzung steht für "Female Genital Mutilation" - ein grausames und leider weit verbreitetes Ritual.

      Alle 11 Sekunden wird ein Mädchen durch die sogenannte rituelle Beschneidung der weiblichen Genitalien verstümmelt. Jeden Tag teilen 8.000 Mädchen dieses Schicksal. Weltweit sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 150 Millionen Frauen und Mädchen beschnitten. 
      FGM geschieht nicht nur in Ländern Afrikas, sondern auch dort, wo es eigentlich verboten ist. Selbst in Deutschland leben circa 50.000 Opfer mit Genitalverstümmelung!

      Die Betroffenen sind zutiefst traumatisiert. Das Erlebte beeinflusst den Rest ihres Lebens in erheblicher Form. Entzündungen im Genitalbereich, Inkontinenz, Fistelprobleme, daraus folgend die gesellschaftliche Isolation, ein überwältigendes Schamgefühl oder sogar der Tod sind nicht selten die Konsequenzen. Um ihnen ein Stück der verlorenen Lebensqualität zurückzugeben, wird sich das Krankenhaus Waldfriede als erstes europäisches Krankenhaus ganzheitlich der Probleme beschnittener Frauen annehmen. Eigens hierfür wird am 11. September 2013 ein Zentrum gegründet - das "Desert Flower Center" Waldfriede.

      Schirmherrin des Projekts ist Waris Dirie, 48, ehemaliges Model und UN-Sonderbotschafterin. Seit 2002 setzt sie sich mit ihrer in Wien angesiedelten "Desert Flower Foundation" für die Rechte afrikanischer Frauen und gegen das Ritual der Beschneidung ein. Mit gerade einmal 5 Jahren wurde die gebürtige Somalierin selbst Opfer von Genitalverstümmelung. 
      Ihren Lebens- und Leidensweg verarbeitete sie in mehreren Romanen. Diries wohl bekanntestes Buch "Wüstenblume" wurde weltweit 11 Millionen Mal verkauft; 2009 folgte die nicht weniger erfolgreiche Verfilmung ihrer bewegenden Geschichte. 

      Dr. Roland Scherer, Chefarzt des "Zentrums für Darm- und Beckenbodenchirurgie" im Krankenhaus Waldfriede, beschäftigt sich mit dem Thema FGM bereits seit vielen Jahren. Um betroffenen Frauen zu helfen, nahm er 2012 gemeinsam mit Bernd Quoß, dem Vorstand des Hauses, Kontakt zur "Desert Flower Foundation" in Wien auf. Im gleichen Jahr folgte eine weitere Begegnung mit Waris Dirie auf dem Internationalen Koloproktologie-Kongress, der vom Krankenhaus Waldfriede in Berlin seit 2008 alle zwei Jahre ausgerichtet wird. Hier schließlich nahm die Idee, im Krankenhaus Waldfriede ein medizinisches Angebot für die von FGM Betroffenen zu etablieren, feste Gestalt an. Nur 15 Monate später, am 11. September 2013 wird im Krankenhaus Waldfriede das "Desert Flower Center" Waldfriede gemeinsam mit Waris Dirie eröffnet.

      Das "Desert Flower Center" Waldfriede wird als Kooperationskrankenhaus der "Desert Flower Foundation" in Berlin die Opfer von Genitalverstümmelung in einem ganzheitlichen Sinne behandeln. 
      Dieses Konzept ist bisher einzigartig. Neben hochspezialisierten Beckenbodenchirurgen stehen im "Desert Flower Center" Waldfriede ebenso Psychologen, Seelsorger, Sozialdienst und Selbsthilfegruppen für eine weitergehende bzw. ergänzende Betreuung bereit. Dank der langjährigen Spezialisierung des Krankenhauses Waldfriede auf die Darm- und Beckenbodenchirurgie können hier infolge der Beschneidung inkontinent gewordene Frauen auch sehr spezielle Operationen erhalten. 

      Die Kosten für Operationen werden für in Deutschland versicherte Patientinnen von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen getragen. Selbst Nichtversicherte - etwa aus Afrika vor der grausamen Prozedur geflohene Frauen - können auf finanzielle Unterstützung bei Behandlung bauen. Gemeinsam mit der "Desert Flower Foundation" Wien wird der "Förderverein Waldfriede e.V." finanzielle Mittel einwerben bzw. bereitstellen. Spenden sind für die langfristige Gewährung der Angebote im "Desert Flower Center" Waldfriede sehr willkommen. 

      Die Kooperation startet am 11. September 2013 mit einer feierlichen Eröffnung und Fachvorträgen. Zu den geladenen Gästen der Veranstaltung im Krankenhaus Waldfriede zählen neben Waris Dirie unter anderem Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin für Justiz, Thomas Heilmann, Senator für Justiz und Verbraucherschutz, Barbara Loth, Staatssekretärin in der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen, und Dr. Pierre Foldes, Entwickler einer weltweit einmaligen Operationsmethode zur Rekonstruktion der weiblichen Genitalien nach FGM. 

      Das "Desert Flower Center" Waldfriede wird im September 2013 offiziell seine Arbeit aufnehmen. 
      Bereits jetzt gibt es viele Anfragen von FGM-Betroffenen in Berlin und laut Bernd Quoß noch eine lange Warteliste des Vereins in Wien.

      Für weitere Informationen sowie für Presseanfragen stehen Ihnen Dr. med. Roland Scherer und Bernd Quoß jederzeit gerne zur Verfügung. Telefon: 030. 81 810-213